Flores: - hin und wieder zurück: Die Geschichte zweier Landstreicher

🕐 12. Juli 2017Flores, Indonesien ☀

Ankunft auf Flores

Auf Flores haben Tabea und ich einige gute Abenteuer erlebt! In Labuan Bajo, der ers-ten Hafenstadt, befindet sich die Touris-tenzentrale der Insel. Wir kamen dort spät in der Nacht mit der Fähre von Sumbawa an. Da es bereits nach Mitternacht war, beschlossen wir die letzten Stunden bis zum Morgengrauen im Warteraum des Fährbüros zu verbringen. Dort fanden wir eine leere Bank und waren alsbald auch eingedöst. Nach Sonnenaufgang machten wir uns auf, eine Bleibe zu finden.
Die Preise auf Flores sind wesentlich teu-rer als auf Java, gar teurer als auf Bali, aber wir fanden ein günstiges Hostel („Kampung Bule“) mit kostenlosem Kaffee und Küche, wo ich endlich wieder selber kochen konnte, was uns vor den überteuerten Touristen-Lokalen retette. Die Hauptatraktion in Labuan Bajo ist die Meereslandschaft, dort ist auch die Kommodo-Insel, der einzige Ort der Welt, wo man Riesen-Warane, oder Drachen wie sie es nennen, sehen kann.
Wir kamen allerdings zum Zuckerfest in der Stadt an und die Preise für Touren waren dementsprechend, also beschloss wir erst was von Flores zu sehen. Auf der anderen Seite der Insel liegt der Kelimutu, ein erloschener Vulkan mit drei Kraterseen, die von Zeit zu Zeit ihre Farbe wechseln, diesen Ort wählten wir als nächstes Ziel.

Als wir lostrampten wurde uns aber schnell klar, dass es auf Flores länger dauern würde als gedacht, die 400 Kilometer zurückzulegen. Die ganze Insel ist nämlich ein einziger Berg und die Durchschnitts-geschwindigkeit beträgt 30km/h. Daneben beginnt die Insel touristisch zu werden, und dementsprechend sehen die Einheimischen in jedem „Bule“ (indonesisch für Europäer/Australier/Amerikaner) einen gigantischen Geldhaufen. Der Mangel an privaten Autos und die Tatsache, dass Flores katholisch ist tragen auch nicht zu einem Tramper-freundlichen Klima bei.
Wir fanden trotzdem unseren Weg. Am ersten Tag kamen wir bis Bajawa, einer Stadt in den Bergen.

Hier verlor ich leider meinen Ring, den mir ein Inder aus Andhra-Pradesh geschenkt hatte, nach dem er uns zur Übernachtung in seinem Dorf eingeladen hatte. Das machte mich doch sehr traurig.

Darüber hinaus mussten wir feststellen, dass Bajawa der teuerste Ort in ganz Flores zu sein scheint und das Wort „güns-tig“ hier nicht existiert. Ohne einen Schlafplatz gingen wir durch die Straßen, es war bereits Nacht als wir angekommen waren.
Aus einem Cafe ertönten die Klänge einer Jam-Session. Ich spielte ein wenig mit den Musikern. Nach dem Konzert trafen wir auf wenig Hilfsbereitschaft, doch schließlich bot sich der Bassist an, in seinem Haus übernachten zu können, allerdings gegen eine Bezahlung von 100.000 Rupiah. Wir schlugen ein und schliefen wenig später unter den Blicken Afolf Hitlers ein, der von einem Poster an dessen Zimmertür auf unser Bett niederblickte.


Obdachlos am „Ende“

Am nächsten Morgen trampten wir weiter, immer den Trans-Flores-Highway folgend, dessen nächste große Station die Hafen-stadt Ende war. Wir kamen wie befürchtet nur langsam voran und abends erreichten wir das „Ende der Welt“. Zu erschöpft um sich auf die Suche nach einem über-teuerten Hotel zu machen fanden wir eine Moschee, die einen geschützten Winkel in einer Ecke bot. Dort breiteten wir unsere Schlafsäcke aus und legten uns schlafen.

Als wir grade schön eingeschlummert wa-ren, weckte uns eine Gruppe Leute. Ein freundlicher Soldat erklärte uns, dass dies Militärgelände sei und führte uns in einen Konferenzraum. Dort könnten wir besser schlafen, meinte er. Wir löschten das Licht und waren bald wieder eingeschlafen.

Da kamen erneut eine Gruppe Soldaten und ein wütender Mann weckte uns auf und fragte, was wir hier täten. Während er uns ununterbrochen fotografierte ord-nete er uns an, unsere Sachen zu packen und im nächsten Hotel einzuchecken.
Mitternacht war bereits vorüber und bis zum Sonnenaufgang waren es nur noch sechs Stunden.

Verschlafen und verärgert packten wir unsere sieben Sachen und stapften aus dem Gebäude. Nein, sie bräuchten uns kein Taxi rufen, wir laufen zum Hotel - zumindest dem Anschein nach. An der nächsten Biegung machten wir kehrt und steuerten auf den Strand zu, wo wir zwischen ein paar Häuschen eine etwas verborgene Stelle fanden.
Wir legten uns auf die Bänke und begannen einzuschlummern, allerdings nur mit einem Auge, denn immer wieder kamen Gestalten an den Strand um eine Zigarette zu rauchen und aufs Meer zu blicken.
Gegen zwei Uhr nachts wurden wir erneut von zwei Männern geweckt, die wissen wollten, was wir hier täten. Der eine gab sich als der Besitzer des Strandlolals zu erkennen, in dessem Strandhäuschem wir es uns bequem ge-macht hatten. Ich redete zwanzig Minuten auf den Mann ein und schließlich gab er sich verwundert mit meiner Geschichte zufrieden. Müde schlummerte abermals ein und konnte endlich ungestört bis zum Morgengrauen schlafen...

Entspannt am Strand

Mit den ersten Sonnenstrahlen schulterten wir unsere Rucksäcke, bis Kelimutu waren es nur noch 50 Kilometer durch die Berge. Diesmal hatten wir Glück und fanden direkt eine Familie, die nach Maumere, der nächsten Hafenstadt weit hinter Kelimutu, unterwegs war. Wir wus-sten, dass auf dem Weg nach Maumere ein schöner Badestrand zu finden sei, also passten wir unsere Pläne dem glücklichen Zufall an, deckten uns im nächsten Suppermarkt mit Reisnudeln und Keksen ein und kauften beim nächsten Basar frisches Gemüse. Damit hatten wir alles, um ein paar schöne Tage am Strand zelten zu können.

Drei Stunden und 100 Kilometer später erreichten wir den Pantai Koka. Dieser war durch einen großen Felsen in zwei Buchten geteilt und glücklicherweise gab es nur in der ersten Bucht Buden und Stände. Ein paar Indonesier waren am zweiten Strand und vereinzelt war ein Tourist zu sehen. Gegen Abend wurde es schnell weniger und bald waren wir die einzigen in unserem kleinen Paradies.

Während Tabea begann, den Plastik der selbstverständlich überall im Sand ver-streut lag aufzusammeln, entfachte ich ein kleines Lagerfeuer und begann unser Abendmahl zuzubereiten. Später genossen wir Reisnudeln mit Spinat in Kokosmilch, welch ein Festmahl!

Und unter dem freien Himmel auf dem Strand einer wunderschönen Bucht sitzen ist so ein Abendessen nur schwer zu über-treffen.
Glücklich, diesen Flecken Erde gefunden zu haben, krochen wir schließlich ins Zelt und schliefen mitdem Rauschen des Meeres ein.

Den nächsten Morgen nutzen wir, um den restlichen Müll auf dem Strand einzusammeln und ein paar Stunden später hatten wir alles auf drei großen Haufen aufgeschichtet. Mehr konnten wir nicht tun, Müll-entsorgung gibt es in Indonesien nicht, wahrscheinlich werden ihn die Einheimischen mal verbrennen.
Ein Indonesier allerdings hatte unsere kleine Aktion beobachtet und setzte sich zu uns ans Lagerfeuer. Riki hieß er und erzählte, dass er selbst lange Zeit den Strand alleine säuberte, bis er es schließlich aufgab, seine Nachbarn von der Wichtigkeit eines sauberen Strandes zu überzeugen.

Riki hatte auch einen Homestay aus selbst-gebauten traditionellen Hütten zu guten Raten (Reisetipp! - Gare Homestay). Er lud mich zu einem Kaffee ein und ich nahm unsere leeren Trinkflaschen mit, die ich ebenfalls bei ihm auffüllen konnte.
Riki hatte sich einen schönen Garten angelegt und lebt ein einfaches aber gutes Leben auf seinem Land. Wir tauschten Geschichten aus under zeigte mir, wie man eine Kokosnuss aushöhlt und mit der Machete zu Ess-Schalen verarbeitet.

Riki versorgte uns mit allerlei Gemüse zum Kochen (grüne Papaya, Jalapan (in Nepal Iskus genannt), Kürbis) und so verbrachten Tabea und ich vier entspannte Tage am Koka Strand.

Unser Tagesablauf war wie folgt: nach dem späten Erwachen entfachten wir ein Feu-erchen und bereiteten uns einen Kaffee und eine gute Portion Haferbrei zu.
Anschließend wurde der Tag optimal mit schwimmen gehen und faulenzen genutzt.
Abends gab es dann wieder ein Feuerchen, überdem wir eine große Mahlzeit aus Reis und leckerer Gemüsesoße zubereiteten, die wir aus unseren neuen Kokosnusschalen genüsslich im abenddämmern verspeisten. Anschließend wurde das Feuerangefacht und noch lange saßen wir bei Tee und Kaffee und lauschten einem Hörbuch, dass die Abendteuer von Sam und Frodo besang.

Natürlich wurde es auch mal wieder Zeit für einen neuen Road Song, diesmal ein Arrangement der Country-Nummer „Home from the forest“, eingespielt am malerischen Pantei Koka und mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund...


Road Songs #10: Home from the forest(Pantei Koka, Indonesien)

Kelimutu - die „bunten“ Kraterseen

Aber schließlich wurde der Ruf der Straße lauter und endlich lösten wir unser Lager auf und begaben uns auf den Weg nach Kelimutu.
Im Dörfchen Moni war der Ausgangspunkt für Touren zu den Kraterseen. Ein touristischer Spot mit Flores-artigen (=überteuerten) Preisen. Wir buchten uns für zwei Nächte ein Zimmer und gingen zeitig schlafen.

Der nächste Morgen brach an und mit ihm ein 13 Kilometer Fußmarsch den Berg hinauf. Wir liefen eine alternative Route, um nicht am Ticketoffice des National-parks vorbeizukommen.
Es war ein angenehmer und klarer Morgen und wir kamen gut voran. Es war eine schöne Strecke durch verschiedene Dörfer und wirklich anstrengend wurde es erst auf den letzten Kilometern. Erschöpft vom langen Anstieg machten wir eine kleine Pause und fanden uns zu unserer Freude neben einem Karottenfeld wieder. Dies war ein gefundenes Fressen für ein paar geplagte Wanderer. Wir entschuldigten uns gedanklich bei dem abwesenden Bauern für unsere Dreistigkeit und pickten ein paar Karotten aus dem Boden. Diese schmeckten außerordentlich gut und gaben uns genug Energie, um die letzten Höhenmeter in Angriff zu nehmen.

Oben angekommen freuten wir uns, dass wir den Eintritt erlaufen konnten. Fast hatten wir den Parkplatz überquert, zu dem alle anderen Touristen in Taxis an-gefahren werden, da stoppte uns doch noch ein Wächter und zwang uns, das schamlos überteuerte Eintrittsticket zu lösen: 150.000 (ca. 10€) pro Per-son, dreißig mal so viel wie das, was Indonesier bezahlen müssen. (Unser Tipp fürs nächste mal: wenn ihr es bis vor den Parkplatz geschafft habt, geht auf keinen Fall darauf. Stattdessen gibt es links im Walt einen Baumlehrpfad auf dem man diesen letzten Wachposten umgehen kann)

Natürlich ärgerten wir uns doll und nach-dem wir unser dreitages-Budget übergeben hatten machten wir uns erwartungvoll auf, die bunten Kraterseen zu sehen.
Die vulkanischen Dämpfe verändern über die Zeit die Farbe der drei Kraterseen und man kann nicht vorhersagen, in welcher Farbe man die Seen vorfinden wird.

Und dann kam die Enttäuschung: alle drei Seen waren blau. Der eine Wasserfarben, der nächste milchig blau und der dritte ein wenig dunkel-blau (mit viel Fantasie kann man es auch schwarz nennen).
Der Ausblick auf die Krater war cool, aber die so umworbenen Farbenwunder ziem-lich mickrig - und der Eintrittspreis eine Frechheit.
Vor lauter Enttäuschung wollte Tabea auch jeden Winkel des Parks erforschen und so folgten wir einer steilen Treppe mit der Überschrift „zur Quelle“, nur um 286 Stufen später festzustellen, dass diese nicht existiert - zurück nach oben.

Eine weitere Attraktion hatte der Park noch zu bieten, nämlich ein altes dän-isches Herrenhaus. Dieses entpuppte sich allerdings auch als Ruine, von der nur noch die einen Meter hohen Grundmauern standen.

Dort wimmelten wir eine Gruppe Jungs ab, die Selfies mit uns machen wollten. Später beim Abstieg sammelten sie uns dennoch (oder grade deswegen) mit ihrem Auto auf und ersparten uns 10 Kilometer Fußmarsch durch mittlerweile dichten Nebel.

Erschöpft kamen wir in unserer Unterkunft an und gingen alsbald schlafen, um am nächsten Morgen ausgeruht für die lange Tramptour zurück nach Labuan Bajo zu sein. Bevor wir aufbrachen schlenderten wir durch das bunte Treiben des Wochen-marktes, der an diesem Morgen nach Moni gekommen war.
Nachdem wir uns mit reichlich Popkorn und Donuts eingedeckt hatten, wa-ren wir bereit für den Aufbruch.

Im Priesterseminar

Wir kamen gut voran, wurden wir doch immer schnell von unserem Lieb-lingstrampmittel in Indonesien aufgesammelt: Dem Pick-Up!

Auf der Ladefläche dieses unglaublich praktischen Gefährts trampt es sich ein-fach unglaublich angenehm: Stauraum ist genug vorhanden, ebenso genug Platz um seine langen Gliedmaßen auszustreck-en. Der Fahrtwind ist erfrischend und der Blick besser als von jedem Autositz. Und das I-Tüpfelchen: man braucht nicht mit den Fahrern zu reden! So stiegen wir von Pick-Up zu Pick-Up und vier Ladeflächen später hatten wir uns Bajawa bis auf 100 Kilo-meter genähert.

Da die Donuts bereits aufgeschlabbelt waren, gönnten wir uns bei den Straßen-buden einen gekochten Maiskolben und bestrichen ihn mit reichlich Sam-bal, lecker. Dann kam plötzlich ein Laster angefahren (eine Rarität auf Flores) und mit routinierter Trampermanier hielten wir ihm an und hatten unsere Mitfahrgelegenheit nach Bajawa.

Es war allerdings klar, dass wir an diesem Tag nicht weiter als Bajawa kämen und da wir nicht erneut unter Adolfs Blicken näch-tigen wollten, musste ein Alternativplan her. Da fiel uns das Priesterseminar ein, welches wir zehn Kilometer vor Bajawa auf dem Hinweg sichteten. Dort beschlossen wir nach einem Schlafplatz zu fragen. Flores ist nebenbei bemerkt hauptsächlich katholisch geprägt. Nur in Küstennähe findet man muslimische Gemeinschaften vor.

Der erste Pfarrer der uns über den Weg lief war ein deutscher, der hier auf Tagung war. Er verwies uns zu einem anderen Gebäude zu seinen indoneschen Kollegen.
Das Arreal erwies sich als riesig. Es gab mehrere Kirchen, ein Priesterseminar, eine Grund- und eine Hauptschule mit Internat und den Wohnbereich der Priester. Dort trafen wir Pater Nani an, der uns freundlich empfing, ein Zimmer für die Nacht zuwies und zum Abendessen im Kreise der Priester einlud.

Während unseres Besuches war Ferienzeit, keine Schüler und nur wenig Priester waren anwesend. Erstaund lauschte man unseren Reisegeschich-ten, ist das Konzept einer Trampreise den Leuten auf Flores eher fremd. Als das Gespräch auf Deutschland kam, nutzten wir die Gelegenheit ein differenzierteres Bild unseres so viel entwickelteren Heimatlandes zu ge-ben und berichteten von der Lebensmittelverschwendung, die auf viel un-verständnis stieß.
Dennoch freute man sich über die deutschen Gäste, war doch der Gründer des Seminars ein Deutscher (um genau zu sein ein „Janssen“!).

Die Dracheninsel

Früh machten wir uns wieder auf den Weg und schafften es tatsächlich, nach Sonnen-untergang wieder in Labuan Bajo anzu-kommen. Wir stiegen erneut im selben Hostel ab und nutzten ausgiebig Gratis-Kaffee und Küche.

Dieses Mal wollten wir doch die Tour zu den Komodo-Inseln machen, doch auch ohne indonesische Feiertage sollte ein teures Unterfangen werden. Wir verhan-delten 450.000 Rupiah (ca. 30€) für eine Tagestour und am nächsten Morgen sta-chen wir um halb sechs in einem kleinen Holzboot in See. Mit an Bord waren zwei Holländer, eine Schwedin, zwei Franzosen und zwei Indonesier, dazu die zwei Steuermänner.

Selbstverständlich hatten wir um fünf Uhr früh bereits ausgiebig Haferbrei mit Bana-nen und Schokolade gefrühstückt, denn mit leerem Magen lässt es sich schlecht zu neuen Ufern aufbrechen. Dazu hatten wir uns am Abend zuvor eine riesige Portion Reis mit Gemüsesoße vorgekocht und mit an Bord gebracht. Das Mittagessen wurde vom Reiseveranstalter gestellt: Reis, Kohl, Nudeln und Tempe.

Im Lichte der aufgehenden Sonne fuhren wir durch die Insellandschaft vor Labuan Bajo, die in der Tat wunderschön ist.
Den ersten Stopp machten wir auf Pulau Padar, von deren Berggipfel man einen atemberaubenden Ausblick genießen kon-nte. Schnell hatten wir den Gipfel erklommen und beobachteten den geschickten Umgang der anderen Touris mit dem Selfi-Stick.
Anschließend ging es weiter zur Pulau Komodo, um die dort endemischen Komodo-Warane/Echsen/Drachen/wie-auch-immer zu erspähen.

Doch zunächst muss man das Ticket zum Nationalpark lösen, welches nur als rie-siger Witz zu bezeichnen ist. Die Gebühren sind folgt:
150.000 Eintritt in den Park (an Wochen-tagen) 50.000 Steuer (extra zum Eintritt, was ist das denn?)
15.000 Schnorchel-Gebühr
10.000 Wander-Gebühr
5.000 Guck-Gebühr (mit verbundenen Augen entfällt diese vielleicht)
16.000 Ranger-Gebühr
Alles in allem kostete der Eintritt happige 246.000 Rupiah, womit sich der Preis der Tour auf 47€/Person erhöte - eine Menge Geld für Indonesien!

Glücklicherweise konnten wir einige Ko-modo-Warane sichten, von denen die mei-sten träge am Boden lagen. Hätten die Ranger aber keine tote Ziege an einen Baum gehangen, hätte man wohl kein Glück gehabt, denn Juni-August ist Paar-ungszeit der Drachen, wozu diese sich in den Wald zurück ziehen und nur selten zu sichten sind.
Tabea traute sich todesmutig bis auf wenige Zentimeter an die Drachen heran. Sie zückte ihre Kamera, zielte und... drückte ab.
... und der Drache? Der riss sein riesiges Maul auf, aus seiner Fratze entschwoll ein nach Schwefel riechender Atem (vermut-lich tödlich ätzend), nahm Tabeas fährte auf und... gähnte inbrünstig!
„Foto, Foto, Foto, Foto...“, hörte man unseren Ranger rufen und alleine Frau Janssen tat es: sie fing den Höllenschlund in digitalen Bits und Bytes auf und speicherte das Monster bis zum Ende aller Tage auf ihrem Smartphone. Tschagga-bäm! #whatDidYouDoAwesomeInLife

Nachdem wir die Echsen eine Zeit lang beobachten und eine Menge Fotos machen konnten, gab es noch einen kleinen Spa-ziergang mit den Rangern und dann ging es zurück zum Boot.

Wir fuhren nun einen kleinen Strand der nebenbei gesagt riesigen Komodo Insel an, wo wir an einem Korallenriff schnorcheln konnten.
Für Tabea wie mich war es der erste Schnorchelausflug überhaupt und wir wa-ren begeistert von der Unterwasserwelt.
Bunte Farben schimmerten uns von überall her entgegen. Fische, Korallen und ande-res Seegetier haben doch eine faszination an sich, die schwer in Worte zu packen ist.
Leider waren weite Teile des Korallenriffs bereits abgestorben. Mitschuld haben wohl auch die Massen an Touristen, die hier täglich tauchen und nicht selten Stücke der Korallen mit den Flossen abhauen - was mir zu meiner Schande auch passierte.
Wir beobachteten bunte Fische, die an den Korallen nagten, Cuttlefische und Seesterne, Nemo und Kahn (und Dori), und viele mehr...

Dann fuhren wir weiter zum letzten Stopp der Tour. An einer speziellen Stelle kön-nten wir Manta-Rochen sichten, so wurde uns versprochen. Aber die Rochen wollten uns nicht sehen und so tauchten wir noch einmal zwischen den Korallen, diesmal in etwas tieferem Gewässer.
Dann plötzlich entdeckte ich einen riesigen Panzer, der sich langsam gegen die Strömung durch das Wasser schob: eine riesige Meeresschildkröte, welch ein Anblick! Ich versuchte ihr zu folgen, doch gegen die starke Strömung ließ sie mich langsam hinter sich zurück.

Erfreut von den schönen Eindrücken schip-perten wir im Sonnenuntergang langsam zurück in den Hafen. Labuan Bajo empfing uns mit einem zünftigen Regenschauer, der aber schnell wieder verging.
Abends kochten wir noch Mittagessen für die lange Überfahrt am kom-menden Tag von Flores nach Sumbawa vor, diesmal indonesisch: Nasi (Reis), Bayam (Spinat), Sambal Tomat (Chili Paste) sowie Tempe Goreng (Tempe frittiert).

So verließen wir am nächsten Morgen Flo-res. Zum Abschied winkten uns noch ein paar Delfine und eine Meeresschildkröte zu, als wir an Bord der Fähre den Hafen Labuan Bajos verließen.